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Zu Beginn hören sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam das Audio „Digitale Selbstbestimmung“ an. (Da das Audio recht lang ist, kann es alternativ auch den Schülerinnen und Schülern vor der Unterrichtsstunde als vorbereitende Hausaufgabe gegeben werden.) In dem Audio wird die Geschichte von Anna und Simon erzählt, die sich im Internet zunehmend überwacht fühlen. Geschildert wird ein Fall, in dem Simon aufgrund personalisierter Werbung vorab erfährt, welches Überraschungsgeschenk Anne für Simon plant. Daran wird ihnen deutlich, wie weit bereits die Sammlung persönlicher Daten im Netz reicht. Sie beschließen sich zu wehren und eine Kryptoparty zu besuchen, in der man Tipps zu digitaler Selbstverteidigung erhält…

 

Die Geschichte eignet sich gut, um in das Thema eines bewussten Umgangs mit den eigenen Dateneinzusteigen. Mit Bezug auf die erzählte Geschichte, können die Schülerinnen und Schüler zur Durchführung eigener kleiner „Kryptopartys“ im Unterricht angeregt werden. Kryptopartys sind Workshops, in der sich die Teilnehmer selbst um die Sicherheit ihrer Daten und Kommunikation kümmern.

 

Dem entsprechend wird die Klasse in drei Arbeitsgruppen eingeteilt, die jeweils eine Kryptoparty durchführen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten eine Liste mit bereits vorformulierten Regeln für datenbewusstes Handeln im Netz. Die verschiedenen Regeln beziehen sich auf ganz unterschiedliche Handlungsbereiche – vom Umgang mit Cookies, der Auswahl von Suchmaschinen oder Messenger-Diensten bis hin zur bewussten Datenvermeidung – und zeichnen sich auch hinsichtlich ihrer Radikalität durch große Unterschiede aus. Sie repräsentieren also unterschiedliche und sich zum Teil widersprechende Handlungsmodelle im Umgang mit den eigenen Daten. Die Aufgabe der Schülerinnen und Schüler ist es nun, sich darüber zu verständigen, welche Regeln sie für sinnvoll und bezüglich ihres eigenen Handelns als umsetzbar erachten. Nachdem sie sich gemeinsam mit den einzelnen Regeln auseinandergesetzt haben, müssen sie eine Auswahl treffen: Aus der Gesamtliste wählen sie die Regeln aus, denen sie am meisten zustimmen und die ihnen am dringlichsten zu sein scheinen. Die Regeln können auch abgeändert werden, um sie den eigenen Vorstellungen gemäß anzupassen. Die Vorgabe, nur fünf Regeln auswählen zu können, macht eine Priorisierung nach Stimmigkeit und Dringlichkeit erforderlich. Auf diese Weise erstellen die Schülerinnen und Schüler ein Regelwerk, das ihre eigene Haltung widerspiegelt.

 

Anschließend werden die Regelwerke der drei Kryptopartys im Plenum vorgestellt und diskutiert. Hierbei wird noch einmal besprochen, welche Maßnahmen zur digitalen Selbstverteidigung geeignet und angemessen sind. Vor diesem Hintergrund versucht die Klasse schließlich sich gemeinsam – gegebenenfalls per Abstimmung – auf fünf „Klassenregeln zum Umgang mit den eigenen Daten“ zu einigen. Diese können dann auf ein Plakat geschrieben und aufgehängt werden. 

 

Die Schülerinnen und Schüler können auf diese Weise zu einer weitergehenden Beschäftigung mit dem Thema angeregt werden.