Nachdem im vorangegangenen Unterrichtsangebot bereits Aspekte von Werbung in den Beiträgen von Influencern zur Sprache gekommen sind, sollen nun noch die ethischen Begründungen reflektiert werden, die hinter dem Verbot von Schleichwerbung stehen. Die Schülerinnen und Schüler lernen nachzuvollziehen, warum die deutliche Kennzeichnung von Werbung in den Beiträgen der Influencer so wichtig ist.
In einem Unterrichtsgespräch gibt die Lehrkraft einen Gesprächsimpuls, der darauf zielt, das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler zu aktivieren. Im Verlauf des Unterrichtsgesprächs kann der folgende Gesetzestext langsam vorgelesen oder gemeinsam gelesen werden. Unklare Begriffe werden gemeinsam geklärt und aufgeschrieben (Informationen zu Begriffen, die möglicherweise unklar sind, können auch im Glossar dieses Medienpakets nachgeschlagen werden).
„Unlauter handelt, wer den kommerziellen Zweck einer geschäftlichen Handlung nicht kenntlich macht, sofern sich dieser nicht unmittelbar ergibt, und das Nichtkenntlichmachen geeignet ist, den Verbraucher zu einer geschäftlichen Handlung zu veranlassen, die er andernfalls nicht getroffen hätte.“
(§ 5a, Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb)
Das Nichtkenntlichmachen von Werbung kann die Selbstbestimmung des Verbrauchers untergraben, da er durch fehlende Informationen zu Handlungen gebracht wird, die er eigentlich nicht vornehmen würde. Schleichwerbung gilt daher als unlauter und ist verboten. Diesem Gedankengang kann die Lehrkraft in einem Unterrichtsgespräch mit folgenden Fragen nachgehen:
Nachdem auf diese Weise die Gründe für ein Verbot von Schleichwerbung mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam expliziert wurden, kann auf das Thema Werbekennzeichnung bei Influencern übergeleitet werden. Auch den Influencern ist Schleichwerbung verboten, daher müssen werbliche Inhalte wie z. B. Produkt Placement in ihren Beiträgen deutlich als Werbung gekennzeichnet werden. Die Medienanstalten haben einen Leitfaden für die Kennzeichnungspflichten bei Werbung in Online-Medien wie Instagram, Twitter, Facebook, YouTube etc. entwickelt. Die Schülerinnen und Schüler erhalten nun die Aufgabe, Beiträge von berühmten Influencern, die Werbung enthalten, anhand dieses Leifadens zu analysieren.
Hierfür werden die Jugendlichen in fünf Analysegruppen eingeteilt. Jede Gruppe studiert zunächst ausführlich den Leitfaden der Landesmedienanstalten. Anschließend wählt jede Gruppe einen Influencer-Beitrag – z. B. ein Posting in Instagram oder ein Video in YouTube – aus, das nun anhand der verschiedenen Kennzeichnungskriterien analysiert wird. Sie erstellen einen Steckbrief (Muster als Word-Datei) über den Beitrag, der eine kurze Inhaltsbeschreibung enthält, eine Benennung der Werbeformen sowie eine Bemerkung, ob und wie die verschiedenen Werbeformen gekennzeichnet und ob die Kennzeichnungen angemessen sind. Schließlich wird noch ein kurzes Resümee zu folgenden Fragen gezogen: Welchen Einfluss hat die Werbung auf den Zuschauer? Macht es einen Unterschied, ob sie als Werbung erkennbar ist oder nicht? Ist die Werbung ein authentischer Beitrag des Influencers?
Die Analysegruppen stellen anschließend die untersuchten Influencer-Beiträge sowie ihren Steckbrief im Plenum vor. Wie die Werbung in den Beiträgen zu bewerten ist, wie authentisch sie ist und welchen Einfluss sie auf die Follower haben könnte, wird vor diesem Hintergrund gemeinsam diskutiert.
Computer mit Internetzugang für fünf Arbeitsgruppen
Aufgabenblatt: „Werbekennzeichnung in einem Influencer-Beitrag“ (DOC)
Vorlage: „Leitfaden: Werbekennzeichnung bei Online-Medien“ (PDF)
Muster: „Steckbrief Werbekennzeichnung“ (DOC)